»Erinnerst du dich daran, wie ich damals diese scheußliche Rassel zertreten habe, als Sami noch ein Baby war?«
»Ja, aber was hat das mit Papa zu tun?«
Ich atmete tief durch. »Papa ist sicher sauer, weil er wegen mir seinen Job verloren hat. Es ging leider nicht anders, das war ein Opfer für die Allgemeinheit! So wie Samis Rassel.«
Mama blickte mich mitfühlend an und streichelte meine Wange. »Matti, was redest du denn da? Wieso sollte Papa seinen Job verlieren? Und wieso wegen dir? Mach dir keine Sorgen.«
Ich erzählte ihr, was ich getan hatte. Und je länger ich redete, desto blasser wurde Mama.
»Bist du verrückt geworden?«, keuchte sie. »Das war sein Traumjob, das, was er schon immer machen wollte!«
»Aber du hast doch gesagt, dass man zum Wohl der anderen manchmal auch verzichten muss!«
»Selber, Matti, selber!«, blaffte Mama. »Man kann nicht einfach so darüber bestimmen, dass andere verzichten müssen. Da hast du leider etwas falsch verstanden!«
Mein Magen meldete, dass Onkel Kurts Theorie mit dem schlechten Gewissen leider stimmte.
»O Gott!«, rief Mama. »Mein Sohn ist kriminell!«
»Muss ich ins Gefängnis?«
»Nein, aber vielleicht stecken wir dich zur Strafe in ein Kohlebergwerk!«, knurrte sie. »Da musst du tief unten in der Erde die Kohlenwagen schieben und so lange schuften, bis du das Geld verdient hast, das Papa wegen dir verliert!«
»Kohle ist schlecht für die Umwelt«, erwiderte ich. »Lasst mich lieber Windräder bauen.«